Der eigene Schreibtisch - DIY

Um von Zuhause aus produktiv arbeiten zu können, ist ein eigener Arbeitsplatz unerlässlich. Umso wohler man sich am Arbeitsplatz fühlt, desto effizienter kann man arbeiten.

Neben all der technischen Ausstattung spielt der Schreibtisch eine große Rolle beim Wohlfühlfaktor. 

Am besten sollte der Tisch ausreichen Platz bieten, um Schreibmaterialien, Unterlagen, PC/Notebook und Bildschirm abstellen zu können. Vielleicht wird auch noch etwas Platz für einen Drucker oder Kopierer benötigt. Da stellt sich schnell heraus, dass ein kleiner, handelsüblicher Schreibtisch aus dem Möbelladen vielleicht nicht die Ideallösung ist.

Wie man für gleiches oder sogar weniger Geld mehr Schreibtisch bekommt, möchte ich in diesem Do it yourself (DIY) Schreibtischbauartikel erklären.

Nachdem ich für mich sämtliche Varianten an Schreibtischen von der Stange ausgeschlossen hatte, da diese entweder zu groß, zu abgefahren, zu teuer, zu klein oder einfach nicht passend waren, musste ein selbstgebauter Schreibtisch her. Ich möchte auch direkt vorwegnehmen: Man muss kein Überhandwerker sein, um sich einen eigenen, maßgefertigten Schreibtisch zu bauen.

Meiner Meinung nach ist es geschickt, einen Schreibtisch als Eckschreibtisch in den Raum zu bauen, da man so viel Platz auf dem Tisch gewinnen kann, ohne dem Raum mehr Platz als nötig zu nehmen.

 

Nun aber zur Materialliste. Was brauchst Du, um euren eigenen Schreibtisch zu bauen?

  • 2 Arbeitsplatten (am besten Massivholz unbehandelt), empfohlen je mind. 4cm Dicke, 65cm Tiefe, und 200cm Länge
  • 4 Tischbeine (ob rund, eckig, schwarz oder silber ist hier völlig egal), empfohlen mind. 74cm Höhe
  • 4 Eckwinkel, möglichst stabil, zur Wandbefestigung
  • 2 Lochblechverbindungsstücke, zum Verbinden der beiden Arbeitsplatten
  • Öl / Lasur / Wachs / Lack, je nach Belieben und Holzart zum Veredeln der Massivholzplatten

Ein paar Werkzeuge benötigst Du auch:

  • Handkreissäge, zum Zuschneiden der Tischplatten (falls notwendig)
  • Stichsäge, zum Zuschneiden der Tischplatten (falls notwendig)
  • Bohrmaschine, zur Befestigung an der Wand
  • Akkuschrauber / Akkubohrer, zum Verschrauben der Füße, der Verbinder und des Tisches an der Wand
  • Zollstock zum Abmessen, Wasserwaage zum Ausrichten
  • Schrauben, Dübel und Kleinteile zum Befestigen
  • Schleifpapier in verschiedenen Körnungen (nur falls etwas zugeschnitten werden muss, um Kanten abzuschleifen)
  • Sauberer Lappen und ein Pinsel, zum Ölen / Wachsen / Lasieren des Tisches
  • Etwas Zeitung zum Unterlegen

 

Wenn Du alles besorgt und zusammen hast, miss die Ecke Deines Raumes genau aus und überlege Dir, wie genau Du später vor Deinem selbstgebauten Schreibtisch sitzen möchtest.

Beachte, dass Fenster hinter den Monitoren evtl. für schlechte Sicht sorgen. Beachte, dass wenn der Schreibtisch bzw. Monitor vor einem Fenster steht, dies evtl. zu Problemen beim Lüften führen kann. Beachte, dass Du für einen PC / Drucker / Monitor etc. mindestens mal einen Stromanschluss und optimalerweise auch einen Netzwerkanschluss benötigst. Setze Dich am besten testweise einmal so hin, wie Du gerne später sitzen möchtest und teste, ob das komfortabel ist.

Nachdem Du dich für die Positionierung des Schreibtisches im Raum entschieden hast, kannst Du auch direkt beginnen.

Es empfiehlt sich selbstverständlich, zuerst die Arbeitsplatten auf die gewünschte Länge zuzuschneiden, falls das erforderlich ist. Beachte hierbei, dass eventuell an der Wand Heizkörper im Weg sein könnten. Diese solltest Du freischneiden. Eine Montage über dem Heizkörper empfiehlt sich nicht, da in den meisten Fällen sowohl die Höhe des Schreibtischs dann zu hoch wäre und die Heizungsluft sich nicht mehr gut im Raum verteilen kann. Du sitzt dann in einem kühlen Raum am Schreibtisch. Das willst Du nicht :-).

Sind die Arbeitsplatten zugeschnitten, kannst Du direkt mit der Montage der Winkel zur Wandbefestigung beginnen. Verteile die Winkel gut über die Seiten der Arbeitsplatten. Bearbeite eine Platte nach der Anderen.

Schraube hierzu am Besten zwei Winkel an einer Arbeitsplatte fest und hole Dir eine zweite Person zur Hilfe. Hebt dann zusammen die Arbeitsplatte an die gewünschte Position an der Wand. Um nicht die ganze Zeit die Platte voll festhalten zu müssen, kann es helfen die Füße vorne schonmal unterzustellen. Damit wird auch gleich die Höhe des Schreibtischs klar. Lege dann die Wasserwaage auf die Tischplatte und richte diese gerade aus.

Wenn alles passt, können die Löcher für die Winkel zur Wandmontage angezeichnet werden. Sind diese klar, lege die erste Tischplatte wieder zur Seite und bohre die Löcher für den Winkel in die Wand. 

Dübel ins Loch, Platte wieder hinhalten, festschrauben. Nun kann der erste Fuß außen von unten an die Platte geschraubt werden. Achte bei der Ausrichtung immer darauf, dass der Tisch gerade ist (Blick auf die Wasserwaage nicht verlieren). Viele Tischbeine kann man in der Höhe ein wenig verstellen. Nutze das für Dich :-).

Um die zweite Tischplatte nun dazu zu bekommen, wiederhole einfach die Schritte in genau der gleichen Reihenfolge. 

Wichtig ist, darauf zu achten, dass die zweite Tischplatte wirklich direkt eng an der anderen Platte anliegt, sonst hast Du später einen Spalt oder gar ein Loch im Schreibtisch, das Du nicht haben willst.

Sind beide Tischplatten positioniert, kannst Du diese mit einem Lochblech auf der Unterseite verbinden. Setze einen Fuß genau an die Kante zwischen den beiden Tischplatten, sodass das Tischbein an dieser Stelle einfach das Gewicht beider Tischplatten abfängt und der Tisch hier nicht kracht! :-)

Das dritte Tischbein kann dann wieder an der Außenseite der zweiten Tischplatte positioniert werden. 

Wenn, wie in meinem Fall, ein Stück des Tisches für eine Heizung ausgeschnitten werden musste, empfiehlt es sich genau an dieser Stelle zur Unterstützung der Stabilität noch das vierte Tischbein zu montieren. Andernfalls kann dies weggelassen werden.

Ist der Tisch zu Deiner Zufriedenheit montiert, kannst Du je nach Holzart das Holz noch veredeln. Ein komplett unbehandeltes Massivholz würde ich mit einem neutralen Holzöl behandeln, da das Holz sonst zu empfindlich ist. Man will ja schließlich auchmal ein Wasserglas auf dem Tisch abstellen, ohne dass es direkt hässliche Flecken gibt.

Trage das Öl (oder die anderen Holzschutzmittel) einfach nach Anleitung auf und lüfte danach lange und gut durch, bevor Du den Schreibtisch benutzt. Je nach Öl oder Lasur benötigt das Holzschutzmittel auch bis zu 30 Stunden, um komplett einzuziehen bzw. auszutrocknen. Gib Deinem neuen Schreibtisch unbedingt diese Zeit, bevor Du ihn nutzt. 

Nun bleibt mir nur noch, Dir viel Spaß mit Deinem neuen Schreibtisch zu wünschen. So sieht das Ganze dann fertig bei mir aus (ja, die Netzwerkverkabelung ist noch nicht fertig!):

 

Stefan Willig

Über den Autor: Stefan Willig

Der, mit der Idee für diesen Blog.
Aus Aschaffenburg, dem bayerischen Nizza. Webentwickler und Vollblut-ITler.

Der Blog finanziert sich durch Partnerlinks zu verschiedenen Produkten.
Drück doch bitte mal drauf! :-)

Kommentieren

Kommentareingabe ausblenden

1000 Buchstaben übrig


Kommentare

Aktuell gibt es zu diesem Artikel noch keine Kommentare.